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Warmherzig durch den Sturm

Eigentlich diente die Reise der Versöhnung. Der Künstler Henrik und seine Frau Swea befinden sich auf Island, gesponsert vom Vater der Frau, der großen Wert darauf legt, dass die beiden zusammen bleiben, da er nicht unerhebliche Summen in den Erfolg des Schwiegersohns als Künstler investiert hat.

Doch die Reise hat noch gar nicht richtig angefangen, die beiden sind gerade dabei die ersten Sehenswürdigkeiten Islands anzuschauen, als Swea bemerkt, dass auf dem Handy ihres Mannes der Anruf einer anderen Frau eingeht und in Verbindung mit dem Foto, dass die Anruferin sendet, versteht sie sofort, dass ihr Mann sie erneut betrügt.

Sie schmeißt ihn aus den Wagen und fährt davon.

Gleichzeitig erleben die Leser mit, wie ein alter Isländer, Einar, ein verletztes Pferd kauft und mühsam zu seinem Haus zurückbringt. Es gerade aus Deutschland zurückgekehrt, verbirgt irgend ein schmerzhaftes Geheimnis und sieht sein Haus seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder. In der Garage lebt ein Untermieter, Jón, der durch die Finanzkrise Islands alles verloren hat.

Swea muss dem verletzten Pferd ausweichen, das dem alten Mann entlaufen ist, und landet mit ihrem Auto im Graben.

Sie bleibt. Sie will herausfinden, was sie eigentlich selbst wirklich will und wer sie ist. Auf diesem Weg begegnen ihr viele isländische (und auch ausländische) Personen, an denen sie ihr eigenes Bild vom Leben prüfen kann.

Sie lernt, dass nicht der erste Eindruck immer der richtige ist und dass man gelegentlich durchaus einmal ein paar Fehler machen kann, ohne selbst als Person völlig unmöglich zu werden.

Die Geschichte wird immer spannender, je länger sie andauert – und das sind immerhin fast 600 Seiten. Die Leserin erfährt viel über das Leben auf Island und erkennt Gebäude, Cafés, Museen und andere Sehenswürdigkeiten, die im Roman eine Rolle spielen, problemlos wieder.

Auch wenn man den Ausgang des Buches durch den Klappentext eigentlich bereits kennt, ist es überraschend, spannend und an einigen Stellen auch unerwartet, wie die Handlung sich entwickelt. Immer wieder tun sich mehrere Möglichkeiten auf, wie es mit Swea weitergehen könnte, aber auch die Lebensgeheimnisse von Einar und Jón werden nur langsam offenbart. Am Ende des Romans bleibt ein Gefühl zurück, Freunde getroffen zu haben

Fazit: Ein romantischer Liebesroman, nicht nur über Menschen, sondern auch über Island, der mit Klischees spielt und eine ganz eigene Melodie entwickelt.

In der Kürze liegt die Würze – mit Postkartenkrimis

Manchmal braucht es eben keine 400 Seiten, um einen Mord aufzuklären. Manchmal klappt das auf einer halben Seite. Mit Überraschung und Aha-Effekt am Ende. Je kürzer der Text, umso mehr kommt es auf jedes einzelne Wort an. Das macht Kürzestkrimis zur idealen Spielwiese für mörderische Ideen. Im Büchlein ist genug Platz für Ihre eigenen Entwürfe.

Noch 10 Minuten, bis der Zug kommt? Reicht für ein Krimihaiku. Volles Wartezimmer? Schreiben Sie doch einen Postkartenkrimi.

Jeder Bestellung im Monat März 2017 legen wir drei verschiedene gedruckte Postkartenkrimis bei, die Sie an Freunde, Bekannte und Verwandte schicken oder selber behalten können.

Ich schreibe schon seit langer Zeit, habe Kurzkrimis sowie Kriminal- und Fantasyromane veröffentlicht. Außerdem unterrichte ich seit vielen Jahren kreatives Schreiben, in Workshops, Wochenendseminaren und leite schon lange einen Autorenkreis.
In regionalen Anthologieprojekten begleite ich Gruppen von ihren ersten schriftstellerischen Schritten bis zur fertigen Kurzgeschichte. Von den Ergebnissen können Sie sich auf meiner Homepage überzeugen. „GeSalzene Morde“, „Tödliche Idylle“, „Peine – stahlhart & todsicher“, sowie „Blutspur durch Elze“ sind gemeinsam mit vielen verschiedenen Menschen entstanden. Darunter waren natürlich durchaus Schreiberfahrene, aber auch Anfänger. Sie alle haben sich auf das Experiment eingelassen, sind meinen Anregungen gefolgt, haben sich dann emanzipiert und ihre eigenen Geschichten in ihrem individuellen Stil geschrieben.
Das ist immer wieder erstaunlich und ganz und gar großartig. Für die Autorinnen und Autoren, aber natürlich auch für mich.
So erschien es mir nun folgerichtig, meine Erfahrungen zu Papier zu bringen.
Auch in den Anthologieprojekten beginne ich die Arbeit in den Gruppen mit der kürzest möglichen Krimiform – den Haiku. So kann jede und jeder am ersten Abend bereits mit fertigen Krimis nach Hause gehen und die Familie mit den ersten Ergebnissen verblüffen.
Danach folgen die Postkartenkrimis. Sie sind etwas anspruchsvoller, aber immer noch sehr übersichtlich. Im Prinzip reicht eine gute Idee, sofern sie entsprechend geschickt verpackt wird.

Mit diesem Büchlein, das gleichzeitig Lehr- und Übungsbüchlein ist und in die Hosen- oder Handtasche passt, können Sie sofort loslegen: Schreiben Sie eigene Kürzestkrimis.

(Abbildung von openclipart.com)