Archiv für den Monat: Februar 2020

„Du schuldest mir noch was“

Nach wie vor verdient Bea ihren Lebensunterhalt als Putzfrau und als Designerin von Glückwunschkarten und Geschenkpapier. Außerdem verbringt sie viel Zeit im Atelier von Volker Witteczek. Dieser hat ihr – auf Bitten von Fräulein Wiese – seine Unterstützung zugesagt. Gerade haben sie die Vorbereitungen für eine Ausstellung im Glashaus abgeschlossen. Jetzt widmet sich Bea einem neuen Projekt. Dazu erkundet sie den Lavespfad.

Der „Laves-Kulturpfad“ ist ein 2,5 km langer Rundwanderweg rund um Schloss Derneburg – und er wird Bea fordern.

Der zweite Regionalkrimi für Holle entsteht

Der erste Holler Regionalkrimi um die Putzfrau Bea, Kommissar Nils Meyer und den toten Bauunternehmer Dehning „Zu spät – schon tot“ soll in diesem Jahr einen Nachfolger bekommen. Das Holler Team ist wieder an Bord und wartet schon sehnsüchtig auf die ersten Seiten …

Diesmal sollen auch alle anderen Interessierten die Möglichkeit haben, den Entstehungsprozess des Buches zu begleiten.

Aus diesem Grund werde ich Sie in den nächsten Monaten regelmäßig an den Entwicklungen teilhaben lassen: wöchentlich auf Instagram und Facebook mit kurzen Nachrichten und mindestens einmal monatlich auf meiner Homepage mit einem längeren Post. Da finden Sie neben Fotos von den Tatorten auch kurze Textauszüge, Überlegungen zu Plot, Recherchen, Textauszüge usw.

Sie haben außerdem die Möglichkeit, jederzeit Vorschläge und Informationen beizutragen, wenn sich in Holle und „um zu“ etwas ereignet, das gut in den zweiten Holler Krimi passen könnte.

Der Titel steht schon fest:

„Du schuldest mir noch etwas“

Damit haben Sie vielleicht bereits die ersten Hinweise auf das Thema des Krimis.

Bea ist nicht nur Putzfrau, sondern auch Künstlerin, und deswegen wird die Kunst im neuen Band natürlich wieder eine wichtige Rolle spielen.

Das wird sich auch in der Gestaltung des Buches niederschlagen. Sie dürfen gespannt sein – ich bin es jedenfalls, denn der Sottrumer Künstler Volker Witteczek arbeitet auch wieder mit.

Ich freue mich auf Ihre Begleitung bei dem Projekt. Teilen Sie meine Posts und bereichern Sie das Projekt mit Ihren Ideen, Anmerkungen usw.

Noch ein tolles Buch: Alexandra Cedrino – Die Galerie am Potsdamer Platz

In den Dreißiger Jahren kommt Alice Waldmann nach Berlin. Die junge Frau will ihre Familie finden und erfahren, warum der Kontakt zu ihrer Mutter völlig abgerissen war. Ihre Großmutter, Helena Waldmann, scheint sie zu hassen, doch Alice findet Unterschlupf bei Rosa, ihrer Tante. Dort erhält sie nach und nach Zugang zur Gesellschaft der Künstler und der Kunstgalerien. Ihre Leidenschaft wird das Fotografieren.

Der Autorin, Alexandra Cedrino; gelingt es mit wenigen Sätzen, das Leben und die Ereignisse der Dreißiger Jahre vor dem geistigen Auge der Leserinnen lebendig werden zu lassen. Man spürt beim Lesen die Unruhe, den Wunsch nach Umbrüchen und Freiheit, die heraufziehenden Konflikte mit den Nationalsozialisten usw. Auch Alice, die Hauptfigur, versucht, sich selbst zu definieren, ihren eigenen Weg zu gehen und so viel wie möglich zu erleben und sich selbst zu verwirklichen.

Gesellschaftliche, politische, soziale oder andere Hindernisse sollen ihr nicht im Weg stehen.

Der Kunstbetrieb rund um die Familie Waldmann erweist sich als Türöffner für eine ganze Reihe von Geschehnissen, die die Entwicklung der Hauptfigur vorantreiben. Sehr gut sind auch die anderen wichtigeren Charaktere gelungen, die alle eigene Ziele haben, eigene Spiele spielen und jeweils ihr eigenes Päckchen mit sich herumtragen.

Sprachlich wird man von der ersten Seite an in die Geschichte hineingezogen und begleitet die Figuren gern.

Der Umschlag, mit seiner grafischen Gestaltung und den gedeckten Farben ist ebenfalls auch Blickfänger, der Aufmerksamkeit auf sich zieht, vor allem im Vergleich zu vielen anderen Büchern, die im gleichen Zeitraum spielen.

Leseempfehlung: Vashti Hardy – Das Wolkenschiff

Die Zwillinge Marie und Arthur verlieren ihren Vater, Ernest Brightstorm, einen Entdecker. Er hat eine Wettbewerbs-Entdeckungsreise zum Kontinent Südpolaris unternommen und ist gescheitert. Durch seinen Tod verlieren die Kinder nicht nur den Vater, sondern auch ihr Zuhause und werden quasi als Sklaven verkauft. Doch sie geben nicht auf. Mit Harriet Culpepper, einer jungen, energischen Entdeckerin wagen sie die Reise erneut. Harriet will als Erste den Pol erreichen, die Kinder wollen ihren Vater finden bzw. herausfinden, was wirklich geschehen ist, denn es gibt Hinweise, dass die Geschichte um ihren Vater sich nicht so abgespielt haben könnte, wie die Rückkehrerin Eudora Vane es erzählt hat.

Die hoch spannende Geschichte spielt in einer Parallelwelt. Zwar ist London – im Buch Lontown – unschwer zu erkennen. Als Zeit ist wohl das Ende des 19. Jahrhunderts angedacht, wenn man sich die beschriebenen Lebensbedingungen in den „Slumbs“ anschaut. Das Buch hat ein wenig etwas von Steampunk, doch stehen hier die Figuren und ihre Geschichte deutlich im Vordergrund. Die Geschwister haben Ecken und Kanten, machen Fehler, entwickeln sich weiter. Sie treffen auf Helfer, begegnen aber auch dem Bösen. Es tauchen wunderbare, fremde Kreaturen auf, und die Länder, die sie bereisen liegen gerade so ein wenig neben der Realität, dass die Autorin nicht viel braucht, um ein lebendiges Bild zu erzeugen, das beim Lesen klar im Kopf entsteht.

Die Geschichte, die an Jules Vernes „Kinder des Kapitän Grant“ erinnert, wartet mit einigen Überraschungen auf, wurde intelligent konstruiert und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.

Sprachlich sind Stil und Wortwahl hervorragend an die Zielgruppe angepasst. Ein bisschen schade ist, dass auf dem Titelbild ganz eindeutig nicht die „Aurora“, also das Wolkenschiff abgebildet ist, mit dem die Zwillinge unterwegs sind. Man hätte sich ein Bild der „Aurora“ gewünscht, nachdem es die Autorin so ungewöhnlich kreiert hat.

Zum Ende des Buches kündigt sich eine zweite Forschungsreise an. Diesen zweiten Band werden alle Leserinnen und Leser sicher voller Ungeduld erwarten.