Archiv für den Monat: März 2015

Die Lavadrachen kommen – Teil III

Drachenmagie

Wenn man die Zunge eines Drachen verspeist, gibt man angeblich nur noch unwiderlegbare Argumente von sich.

Das Blut eines Drachen schützt vor Verletzungen.

Sein Herz verleiht die Fähigkeit, die Sprache der Vögel zu verstehen.

Die Wikinger schmückten den Bug ihrer Holzschiffe mit Drachenköpfen, weil sie glaubten, dass sie ihnen Mut und Kraft verleihen – und den Gegnern Angst einjagen – würden.

Drachenarten

Grundlegendes über Drachen:

Neben den großen Drachenfamilien sind im Laufe der Jahrtausende zahlreiche Abarten entstanden. Doch gemeinsam ist ihnen allen, dass sie sehr alt werden können. 1000 Jahre sind quasi nichts für einen Drachen. Fast alle Drachenarten können sprechen. Sie leben, meistens allein, in Höhlen. Außerdem tragen sie Schätze zusammen.

In der Paarungszeit suchen die Männchen die (selteneren) Weibchen auf und begatten sie. Anschließend müssen die Männchen sich um die Eier kümmern und die Jungen aufziehen. Allerdings schlüpft aus einer Generation Eier einer Drachin jeweils nur ein Weibchen, sodass diese besonders gehegt werden.

Der Goldene oder Kaiserdrache

Er vereint die drei Elemente der Hauptdrachenarten in sich. Er gilt als die personifizierte Reinheit. Sagen behaupten, dass er den Heiligen Kelch bewacht, aus dem sich Frieden, Natur und Leben ergießen. Nur ein wirklich reiner Mensch, der gänzlich ohne Sünde ist, kann ihn erblicken und Kontakt zu ihm aufnehmen.

Wenn dies geschieht, wird auf ewig Frieden zwischen Menschen und Drachen herrschen.

Feuerdrachen

Sie sind sehr selten und leben in aktiven Vulkanen. Dort paaren sie sich auch. Bei Nacht starten sie Jagdausflüge in die nähere Umgebung. Regen ist ihnen zuwider, da er die Schuppen angreift.

Das Feuer entsteht durch eine Mischung aus Phosphor und Methan, die sich erst entzündet, wenn sie in die Luft entweicht. Um seinen Vorrat aufzufüllen frisst ein Erddrache neben gerösteten Tieren auch Öl und Bitumen. Erddrachen leben gesellig. Die Kolonien werden von den Weibchen geleitet.

Erddrachen

Sie sind die größten Drachen, können auch Feuer speien, aber lange nicht so machtvoll wie die Feuerdrachen. Ihre Spezialität ist das Fliegen. Sie paaren sich in der Luft. Wahrscheinlich waren die Erddrachen die ersten, die sich Diener für die Drachenpflege hielten (, die sie auch meist gut behandelten).

Wasserdrachen

Sie sind die elegantesten Drachen, haben allerdings das Fliegen fast verlernt. Sie sind an das Leben im Wasser angepasst und sind meistens bläulich gefärbt. Sie leben sowohl in Seen als auch Meeren und können in Lunge und Magen enorme Mengen an Luft speichern. Die Paarung findet unter Wasser statt, doch die Eier müssen an Land ausgebrütet werden.

Basilisken

Der Basilisk gilt als giftigste Kreatur auf der Erde. Trotzdem war man sich lange Zeit nicht darüber einig, wie er eigentlich aussieht. In Europa wird er zumeist als Mischung aus Hahn, Schlange und Kröte beschrieben. Doch Forscher sind sich einig, dass er wohl aus Afrika stammt und aus dem Ei eines Ibis oder eines schwarzen Storches schlüpft. Heute wird er meistens schlangenähnlich, doch mit einem imposanten Kopf und riesigen Augen dargestellt.

Er kann Menschen allein mit seinem Blick vergiften. Sein Atem lässt sogar Felsen zerbröseln. Er wohnt in tiefen Quellen, verrottenden Kellern oder Gruften.

Drachen in der Literatur

Tiamat, aus dem Gilgamesch-Epos, dürfte der erste in einer schriftlichen Quelle erwähnte (weibliche) Drache sein. Sie war die babylonische Urmutter der Götter und der Drachen.

Seither tauchen Drachen immer wieder mit unterschiedlicher Intensität und Ausprägung in der Literatur auf. Ihren Siegeszug begannen die Drachen mit der Entstehung der Fantasy-Literatur (und er Fantasy-Filme).

So sind der Drache Smaug aus dem „kleinen Hobbit“ oder die „geflügelten Schatten“ von J.R.R. Tolkien sicherlich genauso Anregung für zahlreiche neuere Fantasy-Werke gewesen wie Michael Endes „Fuchur“ oder „Frau Mahlzahn“, während Joanne K. Rowling in den Hary-Potter-Romanen nicht nur „Norbert, den norwegischen Stachelbuckel“ auftauchen lässt. Bei ihr gibt es, wie in vielen anderen Fantasy-Romanen auch, verschiedene Drachenarten mit unterschiedlichen Eigenschaften, Lebensräumen und Fähigkeiten. Bei ihr kommt auch der Basilisk zu neuen Ehren, der seither wieder vermehrt sein Unwesen treiben darf.

 

Regiokrimis für Elze/Leine

Krimiautorin Sabine Hartmann macht’s möglich: Elze könnte den ersten eigenen Krimiband bekommen. Allerdings müssen die Elzer – dazu gehören auch ausdrücklich die Bewohner aus den Ortsteilen – selber aktiv werden. Die Autorin hat sich bereit erklärt, interessierte Menschen von den ersten Schreibübungen bis zum fertigen Buch anzuleiten und zu betreuen. In Kooperation mit dem Kunstverein „Fundus“ will sie, sofern sich genügend schreibfreudige Menschen zusammenfinden, die kriminelle Energie in Elze anfachen. Nur auf dem Papier natürlich. Ansonsten soll die Stadt so friedlich bleiben, wie sie ist.

Jeder kann mitmachen, vom Jugendlichen aufwärts bis zu Menschen in der dritten Lebensphase. Durch die unterschiedliche Sichtweise und Sprache der jeweiligen Altersgruppe beispielsweise werde so eine Anthologie besonders interessant für den Leser. Man benötigt keine Vorkenntnisse, muss sich nur darauf einlassen, was auszuprobieren, wie Sabine Hartmann sagt. Sie selber schreibt seit ihrer Jugend, hat mehrere Bücher veröffentlicht (das Neueste heißt „Abgebrannt“ und spielt in Hildesheim) und mehreren Orten im Landkreis zum Krimiband mit Lokalkolorit verholfen.
In der Stadtbücherei hatte sie im Dezember mit einigen Mitgliedern ihrer Krimiautorengruppe eine Leseprobe ihrer Werke gegeben und dabei hatten Zuhörer ihr spontanes Interesse bekundet, auch für Elze Krimis schreiben zu wollen. „Wenn sich genügend Interessierte finden, betreue ich das Projekt gern“, hatte sie damals versprochen. Jetzt löst sie ihr Versprechen ein. Mit dem Kunstverein, unter dessen Organisation das Projekt laufen soll, hat sie einen ersten Termin vereinbart, bei dem sie die Teilnehmer in das Thema einführen will. In einem Kurs, der drei bis vier Treffen umfassen soll, will sie das ABC des Krimischreibens vermitteln. Zusätzlich soll es eine historische Stadtführung geben und die Besichtigung der einen oder anderen Örtlichkeit, wie beispielsweise eine Fabrik, ein Restaurant, eine Schule oder ein Fitnesscenter oder das Freibad. Oder was auch immer die Teilnehmer für Ideen aufbringen als möglichen Schauplatz für ein Verbrechen. Das ist die Besonderheit an regionalen Kriminalgeschichten, dass der Leser sich mit den Orten des Geschehens identifizieren kann, vielleicht sogar neue Aspekte der Heimat entdeckt, die durch die Erzählung in ein ganz neues Licht getaucht werden. Ein gutes Jahr ist für den Entstehungsprozess geplant, so dass es im Sommer 2016 erscheinen könnte. Der Hottenstein Buchverlag, bei dem auch die anderen regionalen Krimibände unter Hartmanns Führung entstanden sind, wird die Veröffentlichung übernehmen. „Der ganze Prozess bei der Entstehung des Buches hat den bisherigen Teilnehmern richtig Spaß gemacht. Da muss ein Titelblatt entworfen, ein Titel gefunden werden und schließlich wird das Werk präsentiert“, erzählt Hartmann von ihren Erfahrungen in Bad Salzdetfurth und der Region Leinebergland.

Das erste Treffen findet am Donnerstag, 19. März, um 19:00 Uhr in den Räumen des Kunstvereins in der Alten Rathausschule, Hauptstraße 62 statt. Die folgenden Termine werden nach den Osterferien liegen und sollen gemeinsam abgesprochen werden. Anmeldungen für das ersten Treffen nimmt Sabine Hartmann selber entgegen unter der Telefonnummer: 05065/1781.

Die Lavadrachen kommen – Teil II

Der Drache im Fernen Osten

In Asien besaßen die Drachen von jeher eine positive Bedeutung. Sie gelten als göttliche Wesen, die den Menschen beschützen und beschenken.

So ist Lung der chinesische Drache, der die Chinesen vor einer Sintflut bewahrte und dem Kaiser das kreisförmige Diagramm des Yin und Yang enthüllte.

Der Drache war viele Jahrhunderte lang das Emblem des Kaisers, der auf dem Drachenthron sitzt. Der chinesische Drache hat Hörner, Klauen und Schuppen und zahlreiche Stacheln. Meist wird er mit einer Perle dargestellt, in der seine Macht und seine Weisheit liegen, die er verliert, wenn ihm die Perle genommen wird.

Der japanische Drache ist dem chinesischen sehr ähnlich, allerdings ist seine Gestalt deutlich schlangeartiger und er besitzt nur drei Krallen an jedem Fuß.

Auf einigen chinesischen und japanischen Münzen sind Drachen eingeprägt. Auch die Flagge von Bhutan ziert ein Drache.

Die Säulen und Dachgiebel zahlreicher Tempel in Taiwan, Thailand und Vietnam sind mit verschiedenartigen Drachendarstellungen verziert. Häufig bewachen zwei Drachen die Eingänge zu Tempeln oder Anlagen.

Der Drache im Abendland

Im westlichen Mythos wurde das Bild des Drachen bereits in der Antike geprägt. Drachendarstellungen finden sich z.B. auf Steinreliefs in Italien und Griechenland. Im Christentum galt der Drache als Verkörperung von Satan und musste besiegt werden.

Mittelalterliche Sagen wie „Der Drachentöter St. Georg“, der Tatzelwurm und der Drache aus der Nibelungensage transportieren ein Drachenbild, in dem der Drache ein Monster aus grauer Vorzeit ist.

In unserem Kulturkreis wurde der Drache daher vorzugsweise als böses Ungeheuer betrachtet, das Jungfrauen verschlang und Schätze hortete. Es galt als Heldentat, einen Drachen zu töten.

Die bekanntesten abendländischen Drachen sind Niddhöggr, der an der immergrünen Weltesche Yggdrasil nagt, welche die Reiche der Götter, der Riesen, der Menschen und der Zwerge mit einander verband und das All umschloss, und die Midgardschlange Jörmungand aus der nordischen Mythologie.

Fafnir, der ursprünglich auch aus dem Sagenkreis um Odin, Thor und Loki stammt, ist wohl der berühmteste „deutsche“ Drache. Er bewachte den Nibelungenhort und wurde von Siegfried von Xanten erstochen.

In der Jugendszene „Gothic“ oder auch New Romantics genannt spielen Drachen, als Vertreter einer romantisch verklärten Fantasy-Welt eine große Rolle. So gibt es neben Büchern, Filmen und Spielen inzwischen auch Möbel, Schmuckstücke und Dekoartikel, die sich den Drachen widmen.

Berühmte Drachenorte

Der Lindwurm von Ecklak (Schleswig-Holstein) hauste unter der Kirche und raubte und fraß das Vieh in der Umgebung. Er wurde von einem Stierkalb, das man drei Jahre lang mit frisch gemolkener Milch und Semmelbrot aufzog, mit den Hörnern besiegt. Das Stierkalb erlitt bei diesem Kampf tödliche Wunden.

Der Stuttgarter Drache hauste – laut einer Sage – im Keller eines Bierbrauers. Dieser Lindwurm wurde von einem Brauknecht getötet, der ihm einen Spiegel vorhielt.

Im neunten Jahrhundert entstand die Sage über einen roten Drachen, der den Sumpf von Geldern-Pont im Niederrheingebiet tyrannisiert haben soll. Dies geschah zu einer Zeit, in der die Normannen jene Gegend heimsuchten. Das nachts unter einem Baum lagernde Untier wurde von Wichard und Lupold, den Söhnen des Herrn von Pont, erschlagen. Der Drache schrie angeblich kurz vor seinem Tod noch „Geldre“. Diesen Namen erhielt die Burg, die die Drachentöter an jener Stelle errichteten.

In uralten Zeiten soll laut einer Sage auch in einer Höhle des Drachenfels am Rhein ein Drache gehaust haben, den die heidnischen Bewohner der Gegend verehrten. Als man dem Monster eine zum Christentum bekehrte Jungfrau opfern wollte und sie an einen Baum band, hielt diese dem nahenden Drachen ein Kreuz mit dem Bild des Erlösers entgegen. Daraufhin kehrte das Untier um, stürzte zischend in den nahen Abgrund und wurde nie mehr gesehen. Leute, die dieses Wunder ergriffen beobachteten, banden die Jungfrau los und baten sie, ihnen einen Priester zu schicken, der sie unterweisen und taufen solle.

Während der für den Further Raum verhängnisvollen Hussitenkriege war das böhmische Taus Schauplatz einer Schlacht. Zu jener Zeit flüchteten viele Menschen ins benachbarte Furth, wo die Burgherrin sie bei sich aufnahm. Zu allem Überdruss kam ein Drache aus denWäldern und forderte ein Menschenopfer. Die Burgherrin war bereit, zu sterben, doch im allerletzten Augenblick kehrte der tot geglaubte Udo aus der Schlacht zurück, wurde zum Ritter geschlagen und tötete den Drachen mit einem Lanzenwurf.

1335 wurde auf dem Zollfeld bei Klagenfurt der Schädel eines Lindwurms entdeckt, den man zunächst an einer Kette hängend im Rathaus von Klagenfurt aufbewahrte. Dieser Tierschädel diente Ulrich Vogelsang als Vorbild für das steinerne Lindwurmdenkmal, das er 1590 begann.

In der Schönlaterngasse in Wien steht das Haus „Zum Basilisken“. Das Untier ist in einer Nische an der Hausfassade zu sehen.

Im 13. Jahrhundert, so berichtet die Sage, konnte Hans, ein Geselle des hartherzigen Bäckers Garhibl, einen Basilisken, der sich im Brunnen der Bäckerei eingenistet hatte, mit Hilfe eines Spiegels töten und bekam dafür Appolonia, die Tochter des Bäckers, zur Frau.