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Max Urlacher – Die Königin von Lankwitz

Königinnen undercover

Als Irene aus dem Gefängnis entlassen wird, braucht sie einen Job, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gemeinsam mit ihrer – etwas schrillen – Knastfreundin Bea gründet sie eine Firma, die unliebsame (Ehe-)Männer beschädigt, damit sie mindestens genauso leiden müssen, wie bisher die Frauen unter ihnen gelitten haben.

Bea und Irene haben da einschlägige Vorerfahrungen.

Sie stellen einen Kodex auf und halten sich auch daran, zumindest meistens.

Doch dann stellt sich heraus, dass es da noch eine Firma gibt, die ähnliche Dienste anbietet – allerdings morden die im Auftrag. Schnell geraten Bea und Irene in deren Blickfeld, sie brauchen eine Weile, um herauszufinden, worum es eigentlich geht und das bringt sie in große Gefahr.

Die Geschichte wird aus allwissender Sicht erzählt, doch die Leserinnen sind oft nah an Bea dran, die ganz in ihrem neuen Job aufgeht – Auftraggeber zu akquirieren. Die Szenen sind sehr schnell aneinander geschnitten, ein Auftrag folgt dem nächsten, die beiden sind gut im Geschäft und ganz zufrieden mit sich und der Welt in Lankwitz.

So kann es natürlich bleiben und so bekommen die Leserinnen die Chance, den beiden bauernschlauen – oder müsste man stadtschlauen Damen bei ihren Versuchen zuzuschauen, sich aus der Misere zu lavieren. Die Sprache, die der Autor verwendet, ist nah am gesprochenen Wort dran, entspricht ihm aber nicht, sodass sich der Krimi wirklich sehr flüssig lesen lässt und damit leider viel zu schnell am Ende ist.

Die Spannung steigt kontinuierlich, und Bea und Irene wachsen einem schnell ans Herz.

(Ullstein Buch, 978-3-548-29019-5, 10.00 €)

 

Anne Chaplet – In tiefen Schluchten

Anne Chaplet hat hier eine andere Art Krimi geschrieben. Im Vordergrund steht nicht unbedingt die Ermittlung eines oder mehrerer Täter, sondern die Begleitumstände, die historischen Hintergründe, die lokalen Besonderheiten. Verknüpft wird dies alles durch Tori Godon, eine deutsche Anwältin, frisch verwitwet, die sich in ihre französische Lebensumwelt einfinden will und muss. Sie hat mit ihrem (verstorbenen) Mann, Carl, ein sehr altes Haus gekauft, das Geschichte aus jeder Mauerfuge atmet und so einige Besonderheiten und Geheimnisse birgt.

Ausgelöst wird der aktuelle Fall durch das Verschwinden eines Holländers, der sich mit einem alten Franzosen unterhalten hat. Dieser Franzose, Didier Thibon, stirbt bald darauf unter ungeklärten Umständen. Weitere ominöse Todesfälle folgen.

Schließlich macht Tori sich auf, den Holländer zu suchen, da sich sonst niemand für sein Verschwinden zu interessieren scheint.

Ein Kampfhund spielt ebenso eine wichtige Rolle, genau wie ein Restaurateur, undurchsichtige Nachbarn und ein Polizist. Also, eigentlich ist alles da für einen Krimi. Doch Chaplet entwickelt die Geschichte betont beschaulich. Der Ort Belleville ist frei erfunden, doch das Vivarais an den Cevennen mit seiner hugenottischen Vergangenheit gibt es wirklich. Daraus webt die Autorin einen Fall aus Schuld, Verrat und Sühne, der sich spannend liest. Da die Ich-Erzählerin Tori genauso viel zu entdecken hat wie die Leser, ist man nah dran und gern bereit, Tori auf ihrem Weg zu folgen.

Der Krimikalender ist fertig

Unsere Landschaft ist idyllisch, die Stadt lebendig und aktiv, doch manchmal trügt der Schein. Da brodeln auch Eifersucht und Geldgier, Untreue und Ohnmachtsgefühle, die sich manchmal ihren Weg in die Welt bahnen. 31 Autorinnen und Autoren sind – an den schönsten Orten unserer Gegend – diesen und anderen Gefühlen auf den Grund gegangen. Herausgekommen sind 53 Kurzkrimis, die Stadt und Landkreis aus einer ganz neuen Perspektive präsentieren – als Tatorte.

Dabei geht es spannend zu und überraschend, aber auch humorvoll.

Genießen Sie ein Jahr lang, in jeder Woche einen neuen, mörderischen Blick auf Hildesheim und den Landkreis.

Nach einem Aufruf des Hottenstein Buchverlages aus Sibbesse, meldeten sich viele Autoren spontan mit einem Krimi aus ihrem Lebensumfeld. Aber auch der Autorenkreis „Wort für Wort“ unter der Leitung von Krimiautorin Sabine Hartmann beteiligte sich. Einige Autoren brachten so viel kriminelle Fantasie auf, dass sie sogar mit mehreren Krimis, die an verschiedenen Orten spielen, dabei sind. Neben Peter Hereld und Petra Hartmann beteiligten sich weitere „Hildesheimliche“ Autoren an dem Projekt, sodass die Leser sich in der Tat über Kurzkrimis aus ganz verschiedenen Federn freuen können.

„Von Sarstedt über Gronau, Alfeld bis Freden, von Elze über Sibbesse, Bad Salzdetfurth bis Bockenem, wir decken wirklich den ganzen Landkreis ab“, freut sich Verleger Martin Hartmann. Selbst kleinere Orte wie Deilmissen, oder Hotteln wurden berücksichtigt und natürlich die Stadt Hildesheim.

Auf jeder Seite findet sich ein Krimi, begleitet von mindestens einem Foto, das einen Ort oder Gegenstand zeigt, der im Text eine Rolle spielt. Die Leser werden viele Ansichten wiedererkennen.

Der Krimikalender im Format 33,5 x 24 cm ist im Hottenstein Buchverlag, Sibbesse, erschienen und kostet 21,50 Euro.

 

 

In der Kürze liegt die Würze – mit Postkartenkrimis

Manchmal braucht es eben keine 400 Seiten, um einen Mord aufzuklären. Manchmal klappt das auf einer halben Seite. Mit Überraschung und Aha-Effekt am Ende. Je kürzer der Text, umso mehr kommt es auf jedes einzelne Wort an. Das macht Kürzestkrimis zur idealen Spielwiese für mörderische Ideen. Im Büchlein ist genug Platz für Ihre eigenen Entwürfe.

Noch 10 Minuten, bis der Zug kommt? Reicht für ein Krimihaiku. Volles Wartezimmer? Schreiben Sie doch einen Postkartenkrimi.

Jeder Bestellung im Monat März 2017 legen wir drei verschiedene gedruckte Postkartenkrimis bei, die Sie an Freunde, Bekannte und Verwandte schicken oder selber behalten können.

Ich schreibe schon seit langer Zeit, habe Kurzkrimis sowie Kriminal- und Fantasyromane veröffentlicht. Außerdem unterrichte ich seit vielen Jahren kreatives Schreiben, in Workshops, Wochenendseminaren und leite schon lange einen Autorenkreis.
In regionalen Anthologieprojekten begleite ich Gruppen von ihren ersten schriftstellerischen Schritten bis zur fertigen Kurzgeschichte. Von den Ergebnissen können Sie sich auf meiner Homepage überzeugen. „GeSalzene Morde“, „Tödliche Idylle“, „Peine – stahlhart & todsicher“, sowie „Blutspur durch Elze“ sind gemeinsam mit vielen verschiedenen Menschen entstanden. Darunter waren natürlich durchaus Schreiberfahrene, aber auch Anfänger. Sie alle haben sich auf das Experiment eingelassen, sind meinen Anregungen gefolgt, haben sich dann emanzipiert und ihre eigenen Geschichten in ihrem individuellen Stil geschrieben.
Das ist immer wieder erstaunlich und ganz und gar großartig. Für die Autorinnen und Autoren, aber natürlich auch für mich.
So erschien es mir nun folgerichtig, meine Erfahrungen zu Papier zu bringen.
Auch in den Anthologieprojekten beginne ich die Arbeit in den Gruppen mit der kürzest möglichen Krimiform – den Haiku. So kann jede und jeder am ersten Abend bereits mit fertigen Krimis nach Hause gehen und die Familie mit den ersten Ergebnissen verblüffen.
Danach folgen die Postkartenkrimis. Sie sind etwas anspruchsvoller, aber immer noch sehr übersichtlich. Im Prinzip reicht eine gute Idee, sofern sie entsprechend geschickt verpackt wird.

Mit diesem Büchlein, das gleichzeitig Lehr- und Übungsbüchlein ist und in die Hosen- oder Handtasche passt, können Sie sofort loslegen: Schreiben Sie eigene Kürzestkrimis.

(Abbildung von openclipart.com)

 

Peine-Krimi – auf der Zielgeraden

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Wir sind auf der Zielgeraden und freuen uns,  unser Cover präsentieren zu können. Vielen Dank an dieser Stelle an die Peinerin Catrin Knappert, die dieses wunderbare Bild gemalt hat.Gemälde für das titelbild des Peine Krimibandes

Zum Projekt

Ein Jahr harte Arbeit, aber auch amüsante Stunden, liegen hinter den zehn Peiner Autoren um Krimiautorin Sabine Hartmann. Die Damen und drei Herren trafen sich in der Entstehungszeit der Krimis regelmäßig in der Krimistube von Sabine Schymosch in der Südstadt. Hier frönten sie ihrer gemeinsamen Leidenschaft fürs Morden. Sprachen mit Polizeikommissaren und Richtern, ließen sich von Krimiautorin Hartmann erklären, was einen Krimi noch spannender werden lässt. Auf einer Tour durch die Fuhsestadt wurden Tatorte ausgesucht. Herausgekommen sind perfide Krimis, die Peine in Atem halten werden. So wie der Krimi von Petra Schwarz aus Blumenhagen. Sie nahm das legendäre Testspiel von Germania Blumenhagen gegen den damaligen deutschen Meister VfL Wolfsburg 2009 zum Vorbild und strickte drumherum eine blutige Geschichte. Die Autorin Kathrin Bolte machte das beliebte Peiner Freischießen zum Thema. Jürgen Hertwig jagt seine Ermittler kurz nach Freischießen quer durch Peine und Sabine Schymosch legt eine Leiche zum Weinfest mal eben in der öffentlichen Toilette ab. Natalie Maaßberg hingegen lässt das Osterfeuer auf dem VfB-Platz mörderisch gut werden. „Das sind nur einige Beispiele“, verriet Sabine Hartmann, „die Peiner werden ihre Stadt hinterher mit ganz anderen Augen sehen.“

Die Krimis sind mal länger und mal kürzer. Als besonderes Schmankerl gibt es sogar Postkartenkrimis, die so kurz aber knackig sind, dass sie auf einer Postkarte ihren Platz finden.

Man darf also gespannt sein, welche mörderischen Phantasien Peiner Bürger haben.Peiner Innenstadt